Das Ziel der Initiative "Stadtgrün" ist es, die Stadt Zürich fit zu machen für die Herausforderungen des Klimawandels. Dieses Ziel wollen wir mittels Förderung von Grün- und Wasserflächen im überbauten Stadtgebiet erreichen.
Ganz nebenbei erhält Zürich so die Chance, eine weltweite Führungsrolle in der Entwicklung zukunftstauglicher Konzepte und
Technologien in der Gebäude- und Siedlungsplanung einzunehmen. Die Zutaten sind vorhanden: Hervorragende Bildungs- und Forschungsinstitute, viele kluge Köpfe sowohl in der Privatwirtschaft als
auch in Behörden und genügend finanzielle Mittel. Worauf warten wir eigentlich noch?
Durch die Integration vielfältiger Arten von Bepflanzungen wird das Stadtklima entscheidend verbessert - und damit auch die Wohnqualität der Bevölkerung. Das Potenzial ist enorm: Fassaden, versiegelte Asphaltflächen, Plätze und Parkanlagen warten nur auf vertikale und horizontale Begrünungen. Das Potenzial wird heute aber viel zu wenig genutzt, weil sowohl öffentliche wie auch private Bauherren kaum über das gesetzliche Minimum hinaus gehen. Hier setzt die Initiative an: Sie will Projekte ermöglichen, die sich am Potenzial orientieren, nicht an den limitierten, zahnlosen Gesetzen - ausschliesslich mittels positiver Anreize, ohne Zwang.
Doch nicht nur die Flächenwirkung von Begrünungen liegt im Fokus, sondern auch der Erkenntnisgewinn. Zukunfsweisende Ideen entstehen dann, wenn verschiedene Fachleute aus Wirtschaft, Bildung und Behörden ihre Kompetenzen in Pilot- und Forschungsprojekten vereinen. Nur so kann es Fortschritt geben, der weit über die Stadtgrenzen Zürichs hinaus wirken und Zürich zu einem Zentrum moderner Stadtentwicklung machen wird.
Die Initiative fordert Massnahmen auf zwei Ebenen:
Um politische Ziele zu erreichen, gibt es entweder den Weg über Vorschriften und Verbote oder die Möglichkeit, positive (in der Regel monetäre) Anreize zu setzen, um eine bestimmte Entwicklung zu begünstigen.
Die Initiative setzt klar auf ein Anreizsystem, weil damit keine neuen Zwänge, keine neue Bürokratie und keine neuen Durchsetzungsprobleme entstehen, wie sie bei
Gesetzen und Vorschriften üblich sind. Private Bauherren erhalten so die Chance, ihre Ideen umzusetzen, ohne die finanziellen und technischen Risiken alleine tragen zu müssen. Die Stiftung
Stadtgrün kann ihre Tätigkeit auf vielfältige Weise unterstützen, z.B. mittels Beratung, Projektbeiträgen oder finanzieller Unterstützung.
Politische Vorstösse fordern meist Einzelmassnahmen wie z.B. "100 Bäume für die Europaallee". Eine solche wäre aber zeitlich befristet, statisch und stünde möglicherweise quer zu anderen Vorhaben.
Die Initiative will stattdessen einem Fachgremium den Weg ebnen, neue Projekte in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren zu entwickeln und zu realisieren. Die
Stiftung Stadtgrün ist dadurch in der Lage, ihre Ziele langfristig zu verfolgen, ihre Aktivitäten dynamisch zu gestalten (d.h. laufend an die aktuellen Rahmenbedingungen anzupassen) und den Hebel
dort anzusetzen, wo Kosten und Nutzen in einem optimalen Verhältnis stehen.
Typische Quartierszene in Zürich - Wo ist das Grün?
Grün statt Autos - Für eine wesentlich bessere Lebensqualität.
Gesetze und Vorschriften im Bau zielen auf Neubauten und umfassende Sanierungen. Das grösste Potenzial für Gebäudebegrünung liegt aber im bestehenden Gebäudepark.
Über Jahrzehnte hinweg wurden Flachdächer mit Kies abgedeckt. Diese Flächen sind für die Bewohnerinnen und Bewohner nicht nutzbar, werden nicht für die Energiegewinnung verwendet und es wächst
kein Grashalm darauf. Sie heizen sich im Sommer extrem auf und sorgen für ein schlechtes, mitunter sogar gesundheitsgefährdendes Klima im Gebäudeinneren, sodass energieintensive Kühlsysteme
installiert werden müssen.
Die Stiftung Stadtgrün hat die Möglichkeit, Projekte für den bestehenden Gebäudepark zu planen und zu realisieren.
Wenn gebaut wird, orientieren sich sowohl öffentliche als auch private Bauherren in der Regel an den gesetzlichen Mindestvorschriften. Das liegt einerseits an der
betrieblichen Kostenoptimierung, andererseits aber auch an fehlenden Beispielen, an denen sich zeigen würde, was Gebäudebegrünungen kosten, welchen Aufwand ihr Unterhalt verursacht und vor allem:
Welchen Nutzen sie bringen. Die fehlende Erfahrung erhöht das Risiko, Fehler zu machen, was sich in den Kosten niederschlagen kann.
Die Initiative setzt in Zusammenarbeit mit unseren hervorragenden Bildungsinstitutionen Pilotprojekte um, die es ermöglichen werden, solche Fragen immer besser zu
beantworten. Sie schafft damit Planungssicherheit für Investoren und Immobilienbesitzer - eine wichtige Voraussetzung, um Gebäudebegrünungen überhaupt in die Projektplanung
einzubeziehen.
Ein grosses Problem heute stellt das Fehlen eines zentralen Kompetenzzentrums dar, in dem sich alle relevanten Akteure treffen und austauschen können. Jeder kämpft für sich allein und alle gegeneinander. Dabei beweisen Technoparks und Start-up-Cluster doch bereits seit Jahren, dass Kooperationen auch zwischen Konkurrenten Vorteile für alle mit sich bringen.
Die Stiftung Stadtgrün als zentrale Anlaufstelle ermöglicht es Bauherren, Architekten, Landschaftsplanern und vielen weiteren schlauen Menschen, ihre Ideen auszutauschen, zukunftsfähige Projekte gemeinsam Realität werden zu lassen und in der Praxis zu testen. Je mehr Projekte realisiert werden, desto stärker wächst ihr Know How und desto optimaler können entsprechende Konzepte und Technologien gestaltet werden. Zürich erhält so die Chance, zu einem Dreh- und Angelpunkt zukunftsweisender Gebäude- und Siedlungslösungen zu werden, die in anderen Städten rund um den Globus Anwendung finden können.
Die Initiative begnügt sich nicht mit einer allgemeinen Anregung, die von der Politik eher zufällig mal mehr und mal weniger beachtet wird. Sie beinhaltet daher
auch einen Vorschlag, wie die Forderungen effektiv umgesetzt werden können. Zum einen braucht es ausreichende Mittel, zum anderen muss ein institutioneller Rahmen geschaffen werden, welcher es
ermöglicht, diese Mittel unter Einbezug aller wichtigen Akteure sinnvoll zu verwenden. Die Initiative enthält daher drei Elemente:
Grundsätzlich sind die Gefahren von Fassadenbegrünungen aus Sicht des Brandschutzes gering. Wichtig ist, dass sie sachgerecht gepflegt werden, was in erster Linie
bedeutet, grossflächig abgestorbene Pflanzen zu entfernen. Das Risiko, dass Pflanzen allfällige Brände verstärken, ist praktisch gleich null, wenn geeignete Arten ausgewählt werden und diese
vital und gesund bleiben.
Die Unterschriftensammlung ist erfolgreich
abgeschlossen!
Wir freuen uns über die Unterstützung von:
Verschönerungsverein Zürich